Nein.Die Gemischschrauben haben eine kleine konische Spitze ... diese ragt in einen zentralen Kanal hinein.
Durch diesen Kanal strömt innen im Gaser das Gemisch des Leerlaufsystems ... sprich dieser interne Kanal speist die Standgasbohrung und die 5 Nebenkanalbohrungen vorne an der Drosselklappe stromabwärts ... mehr ist das nicht.
Gemischschrauben rausdrehen = Grund-Gemisch wird fetter
Gemischschrauben reindrehen = Grund-Gemisch wird magerer
Die Einstellung des Grundgemischs über die Gemischeinstellschraube nimmt den größten Einfluss im Bereich Leerlauf bis ca. 4000 1/min.
Darüber beginnt das Zusammenspiel Düsennadel/Hauptdüse (Teillast) und ab 8000 1/min aufwärts gibt die Hauptdüse in erster Linie den Ton an (Vollastbereich).
Bei originalem mechanisch nicht modifiziertem Motor empfehle ich Gaser-Original-Setup bezüglich Bedüsung mit Gemischgrundeinstellung von ca. 2-2,5 Umdrehungen raus ... jeder Motor ist halt individuell und man muss rausfinden was ihm in punkto Gemischgrundeinstellung am besten schmeckt.
Beispiel von vor paar Tagen :
Weltschrauber war bei mir mit seiner J ... wir stellten fest ,daß wir auf Zylinder 1 diverse Verbrennungsaussetzer hatten (2,3 & 4 liefen top) ... der 1te lief nur halb mit (Kompressionstest des 1ten war ok) ... über die Gemischgrundeinstellung haben wir dann bei laufendem Motor nach Gefühl eingestellt (bissi fetter gestellt) ... und siehe da ... der 1te Zylinder war wieder voll da und arbeitete voll mit ... beim kurzen abziehen des Zündkerzensteckers war dies über die Drehzahländerrung (Delta n-Test) ganz klar bewiesen.
Manchmal ist es nicht nur so ,daß man sagen kann "Jeder Motor ist individuell" ... manchmal stellt man bei einem Motor auch fest "1 Zylinder ist individuell und bedarf einer separaten Grundabstimmung wie die anderen" ... dies hab ich in den letzten Jahren nicht oft erlebt ,aber es kommt halt vor ... bei meiner H2 hatte ich das damals auch mal ... da war es der 4te Zylinder ,welcher etwas fetteres Gemisch wollte als seine 3 Brüder ... und ab da lief er dann wie die Hölle.
Wenn man das nicht weiss ,wie man das beheben kann sucht man sich blöd ... denn wenn man immer alle Zylinder gleich verändert bezüglich Grundeinstellung ,so kann es sein das dann die anderen Zylinder (welche vorher gut liefen) plötzlich z.B. zu fett laufen ... dafür läuft dann z.B. der vormals schlechte Zylinder wieder ordentlich mit ... hier muss man dann in Einzelfällen jeden einzelnen Zylinder nach Gefühl einstellen.
Ich selbst mach das immer nach dem Delta-n-Verfahren in Verbindung mit der Zündung (Kerzenstecker kurz abziehen) ... dann sehe ich recht schnell ,bei welcher Grundgemischeinstellung jeder Zylinder im Leerlauf am besten mitläuft (= Delta-n am größten ist ,wenn ich die Zündung auf betreffendem Zylinder kurz wech nehme durch kurzes Abziehen des Kerzensteckers).Das ganze ist dann ne Gefühlssache.
Zudem hab ich auch nen Laser-Temperaturmesser an der Werkstatt ... just for fun kann man damit z.B. mal die Oberflächentemperaturen an den Krümmerbögen direkt nähe ZK-Auslass messen ... auch dieser Vergleich identifiziert einen nicht richtig mitlaufenden Zylinder recht schnell ... aber in der Regel verlass ich mich immer auf mein Gefühl ... und das hat bisher bei jedem Motor immer gepasst.
Das sind z.B. Sachen ,die würde ne Kawa-Werkstatt niemals machen (kein Bock und keine Zeit und oft auch keine Ahnung) ... die stellen nach WHB stur ein und sagen dann meist "Besser geht nich ... läuft halt so ... fertig ... bitte zur Kasse jetzt

" ... manchmal geht es aber halt noch deutlich besser ... dazu muss man aber jeden Motor individuell betrachten und nicht nur generell nach WHB ... hier kommen dann Gefühl und Erfahrung ins Spiel ... das Wertvollste überhaupt.
LG Marcello
