Ventilführungen selber auffrischen
Verfasst: 29 Sep 2022 21:33
Hallo,
Aufgeweitete Ventilführungen wieder auf Sollmaß bringen
Benötigt:
-Gewindeformer M5 (mit möglichst langem Anschnitt, Form C ist ok)
-Reibahle 4,5H7 oder original Kawasaki Ahle
-Bohrer 6 oder 8mm
-Gewindebohrer Ratsche lang oder Windeisen
-Schneidöl
-(feiner flacher Schleifstein, zb Arkansas)
Zuerst die Führung an der Kanalseite mit dem Bohrer leicht angefast, dann entsteht dort kein Grat. Dann den Former gut geschmiert so gerade wie möglich angesetzt und eingedreht. Das geht mit der langen Ratsche sehr gerade, der Rest zieht sich selber.
Ich habe soweit geformt, dass eine M5 Schraube leicht gute 5 Umdrehungen rein geht. Der Former nimmt kein Material weg, nur etwas Metallstaub ist im Öl.
Reibahle mittels Laufenlassen in der Fräse (oder Bohrmaschine) und feinem Schleifstein von 4,512 auf etwa 4,495 bis 4,5 verkleinert. Genauer als 0,5/100 kann ich nicht messen.
Hat man die original Kawasaki Ahle, kann man die natürlich auch so nehmen.
Jetzt mit der Ahle von der Nockenwellenseite her die Führung komplett durchgerieben und die Ahle nach unten hin raus. Von der restlichen Führung wird nichts abgenommen, es wird nur exakt durch diese geführt. Ist die Führung an beiden Seiten geweitet, kann man jetzt alles noch mal von der anderen seite machen.
Das Ventil hat jetzt nur noch das gerade notwendige Spiel. Fühlt sich sehr gut an, läuft leicht und satt.
Bei mir waren die Auslassführungen nur am Ende zum Kanal hin im mittleren Toleranzbereich geweitet, etwa auf 4,54. Und zwar stärker in Längsrichtung, wahrscheinlich durch die Schlepphebel. Also eigentlich noch gut in der Toleranz bis 4,58. Den Kippeltest von dem Profi Frank hier aus dem Forum haben sie aber nicht mehr so eindeutig bestanden, daher habe ich das an meinem Ersatzzylinderkopf mal probiert.
Zum Ergebnis
Über Dauerhaltbarkeit kann ich noch nichts sagen, aber dieses Prinzip ist bei Amitunern gängige Praxis.
Die Ventile waren vorher gut passend geläppt und passen immer noch. Die Flucht der Ventile wurde also nicht geändert.
Nach dem Reiben ist nur eine leichte Gewinderille zu sehen, der Traganteil der neuen Fläche ist deutlich über 50%, eher so 75%. Habe vor, den Ersatzmotor wieder voll aufzubauen und werde diesen Kopf nehmen, zumindest zum Testen.
Das könnte eine weitere Möglichkeit auftun, wirtschaftlich eigentlich fertige Köpfe und Motoren selber noch mal gut hin zu bekommen, da 16 Führungen ohne Einbau schon mehr kosten als ein Austauschmotor.
Viele Grüße
Aufgeweitete Ventilführungen wieder auf Sollmaß bringen
Benötigt:
-Gewindeformer M5 (mit möglichst langem Anschnitt, Form C ist ok)
-Reibahle 4,5H7 oder original Kawasaki Ahle
-Bohrer 6 oder 8mm
-Gewindebohrer Ratsche lang oder Windeisen
-Schneidöl
-(feiner flacher Schleifstein, zb Arkansas)
Zuerst die Führung an der Kanalseite mit dem Bohrer leicht angefast, dann entsteht dort kein Grat. Dann den Former gut geschmiert so gerade wie möglich angesetzt und eingedreht. Das geht mit der langen Ratsche sehr gerade, der Rest zieht sich selber.
Ich habe soweit geformt, dass eine M5 Schraube leicht gute 5 Umdrehungen rein geht. Der Former nimmt kein Material weg, nur etwas Metallstaub ist im Öl.
Reibahle mittels Laufenlassen in der Fräse (oder Bohrmaschine) und feinem Schleifstein von 4,512 auf etwa 4,495 bis 4,5 verkleinert. Genauer als 0,5/100 kann ich nicht messen.
Hat man die original Kawasaki Ahle, kann man die natürlich auch so nehmen.
Jetzt mit der Ahle von der Nockenwellenseite her die Führung komplett durchgerieben und die Ahle nach unten hin raus. Von der restlichen Führung wird nichts abgenommen, es wird nur exakt durch diese geführt. Ist die Führung an beiden Seiten geweitet, kann man jetzt alles noch mal von der anderen seite machen.
Das Ventil hat jetzt nur noch das gerade notwendige Spiel. Fühlt sich sehr gut an, läuft leicht und satt.
Bei mir waren die Auslassführungen nur am Ende zum Kanal hin im mittleren Toleranzbereich geweitet, etwa auf 4,54. Und zwar stärker in Längsrichtung, wahrscheinlich durch die Schlepphebel. Also eigentlich noch gut in der Toleranz bis 4,58. Den Kippeltest von dem Profi Frank hier aus dem Forum haben sie aber nicht mehr so eindeutig bestanden, daher habe ich das an meinem Ersatzzylinderkopf mal probiert.
Zum Ergebnis
Über Dauerhaltbarkeit kann ich noch nichts sagen, aber dieses Prinzip ist bei Amitunern gängige Praxis.
Die Ventile waren vorher gut passend geläppt und passen immer noch. Die Flucht der Ventile wurde also nicht geändert.
Nach dem Reiben ist nur eine leichte Gewinderille zu sehen, der Traganteil der neuen Fläche ist deutlich über 50%, eher so 75%. Habe vor, den Ersatzmotor wieder voll aufzubauen und werde diesen Kopf nehmen, zumindest zum Testen.
Das könnte eine weitere Möglichkeit auftun, wirtschaftlich eigentlich fertige Köpfe und Motoren selber noch mal gut hin zu bekommen, da 16 Führungen ohne Einbau schon mehr kosten als ein Austauschmotor.
Viele Grüße