Ich hab in der Formel Student sowas für das Kühlsystem gemacht und hab auch ne Studienarbeit damals dazu gemacht.
Auf professionelle Software, mit der ich vertraut bin, hab ich da auch Zugriff.
Dir ist klar, dass es für die Entwicklung eines vernünftigen Modells ziemlich heftigen Aufwand bedarf?
Ich würd sowas prinzipiell gern machen, aber es scheitert bisher am Zeitbedarf, und dass ich eben zig Sachen parallel laufen hab. Wenn du das startest, würde ich mit einem Teil davon anfangen, und erst ganz am Schluss alles zusammenführen.
Beispiel Kühlsystem:
Das größte Problem hierbei dürfte die Verifizierung des Modells sein. Vom zerlegten Motor lässt sich wohl auf Geometrie der Kühlkanäle schließen. Deren Druckabfälle zu errechnen ist noch verhaeltnismässig einfach möglich. Mit ein paar Tests am ausgebauten (gereinigten) Kühler lassen sich auch mit recht einfachen Mitteln ein paar Messpunkte nehmen , aus denen sich extra-, oder besser interpolieren lässt. Ähnlich beim Thermostat. Kennlinie erstellen für die Wasserpumpe wird schon anspruchsvoller. Aufgrund von sehr viel niedrigeren Drehzahlen (Drossel) und dem quasi geschenkten Sprit (Spritverbrauch in Wertung, Stromverbrauch bei Verbrenner nicht) wird in der FS hier meist auf (sehr starke) elektr. Pumpen gesetzt. Hier liefert der Hersteller Diagramme, aus denen sich Parameter leicht ablesen lassen. Das Modell der Pumpe und ein vereinfachter Kühlkreislauf kann damit einfach verifiziert werden. Das gibts hier alles nicht. Sinnvoll wäre in diesem Beispiel eine Durchflussmessung am vollständigen Kreislauf, da wir die Widerstände der Einzelteile jetzt ja kennen und nur noch wenige Variablen bzgl dem Durchfluss und der Druckverhaeltnisse übrig bleiben. Für die thermische Seite kommt man an einer umfassenderen Sensorik und dem Abgreifen an typischen Punkten wohl nicht vorbei.
Da du ja zumindest Daten für Teile vom Brennraum und des Ventiltriebs eh hast, könnte ich da mal reinschaun auf Ansaugseite. Das wollte ich vor kurzem eh machen, hat sich aus Zeitmangel aber verschoben bzw. als viel zu hohen Aufwand herausgestellt, da ich eben keinen Zugriff auf einen zerlegten Motor hatte ohne das selbst zu tun.
Kurz, wenn du mich mit Daten fütterst, schau ich mal wie weit man da kommen kann mit vertretbarem Aufwand. Ich entwerf mal ein grobes Modell die Tage und erstell ne Checkliste, welche Daten dafür wünschenswert waren.
edit: Hab mal schnell eine Basis geschaffen für nen 750er mit 4x38er Einzeldrosselklappen, der Einfachheit wegen erstmal mit Einspritzung und aus einem Standardmodell geborgter Airbox und Auspuffsystem.
Als Beispiel, Daten die man aus solchen Modellen rausziehen kann:

Massenfluss am Auslassventil in Abhängigkeit zur Kurbelwellenstellung, bei vorgegebener Drehzahl

Auspufflautstärke bei Volllast, drehzahlabhängig

Visualisierung Massenfluss

Druckverläufe im Zylinder

Und natürlich verschiedene andere Leistungsdaten (Ja, das zusammengeklickte Ding produziert aktuell nur so viel Leistung wie ein getuneter Roller)
Je genauer das Modell durch vorherigen Dateninput, desto weniger Arbeit ist es, das Modell zurechtzubiegen um an die tatsächlich gemessenen Werte heranzukommen. Wenn man das Bekannte gut reproduzieren kann, kann man auch einfach mit diversen Spinnereien experimentieren
