Radial und Diagonal

[Gast]

Wo liegt der Unterschied? Was ist das genau vom Aufbau her?

Man kann nämlich auf einem Motorrad beide auf einem Bike mischen....

[Tilman]

....wer hat das bitte verzapft mit dem Mischen ???? Von wegen erlaubt, meine ich?

Wer ist der Lebensmüde?

Aaaaaahhhh, ich krieg Bluthochdruck....*lol*

[Gast]

Schaust du in die StVZO § 36 (2a) dort steht: Personenkraftwagen sowie andere Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von nicht mehr als 3,5 T und einer durch die Bauart bestimmten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 40 km/h und ihre Anhänger dürfen entweder nur mit Diagonal- oder nur mit Radialreifen ausgerüstet sein:

weiter unten steht dann: Satz 2 (das war der eben zitierte Satz) gilt nicht für Krafträder - ausgenommen Leichtkrafträder, Kleinkrafträder und Fahrräder mit Hilfsmotor.

[Tilman]

... also das ist allerdings seitens der Gesetzgeber EIN WENIG UNGESCHICKT formuliert.... es gibt Diagonalreifen (früher war das halt Standard, heute fast ausgestorben) und eben Radialreifen. Fast jeder Reifen für Motorräder ist heutzutage ein Radialreifen (mit sehr wenigen Ausnahmen). Diagonalreifen in den Grössen für unsere Moppis gibt es überhaupt nicht! Diagonal, bzw. Radial beschreibt den Auf- bzw. besser: Unterbau der einzelnen Lagen der Karkasse. Ähnlich wie der Unterschied zwischen einem Textilgürtelreifen und einem Stahlgürtelreifen. Oder einfacher ausgedrückt: was ist der Unterschied zwischen einer Hercules prima 5 und einer ZX10R ?

Mal abgesehen davon, daß es -wie gesagt- keine Diagonalreifen mehr für die entsprechenden Reifgengrössen der heutigen Sportmaschinen gibt, bedeutet der Text aus der StVzO eigentlich, daß Motorräder eben NICHT wahlweise gefahren werden dürfen.
Ich gebe zu, daß der Text ein bissel verwirrt, weil könnte man ja auch so verstehen: man muß nicht entweder/oder fahren, sondern kann druff machen was man will...

die Folge wäre halsbrecherisch (im wahrsten Sinne). Deshalb heißt es ja: nur Reifen eines Herstellers, Typs und Fabrikats und natürlich auch: gleicher Bauart !

Im Übrigen: der Text stammt bestimmt noch aus Cäsar's Zeiten.... , da es KEINEN Pkw mehr gibt (auch hier: mit Ausnahme von Oldtimern), die noch Diagonalreifen fahren dürfen.
Aus diesem Grund steht auch in den Zulassungen immer z.B. 185/60R14 82H.... das "R" steht für die Bauart, nämlich "radial"...


Gruß Tilman (ich alter Klugscheisser)

[Harm]

aber gut geschissen, das mit dem R wusste ich auch net
S.

[Gast]

Mal abgesehen davon, daß es -wie gesagt- keine Diagonalreifen mehr für die entsprechenden Reifgengrössen der heutigen Sportmaschinen gibt, bedeutet der Text aus der StVzO eigentlich, daß Motorräder eben NICHT wahlweise gefahren werden dürfen.
Ich gebe zu, daß der Text ein bissel verwirrt, weil könnte man ja auch so verstehen: man muß nicht entweder/oder fahren, sondern kann druff machen was man will...

ALso abgesehen, dass es die Reifen nicht mehr geben soll, finde ich den Text überhaupt nicht verwirrend. Steht doch ganz klar drin, dass der Satz 2 nicht für Motorräder gilt, dementsprechend dürfen auf Motorräder beides gemischt gefahren werden.

[Börni]

@ Gekko:
Stimmt leider so überhaupt nicht.
Um das Kind beim Namen zu nennen: Nachzulesen ist die Geschichte unter den Bau- und Betriebsvorschriften der Richtlinie 97/24/EWG (Reifen für Krafträder):

"...
Zur Vermeidung ungeprüfter Kombinatioen von Reifen unterschiedlicher Bauart (Mischbereifung) ist zunächst davon auszugehen, dass bei nachträglicher Umrüstung auf Mischbereifung eine Gefährdung von Verkehrsteilnehmern zu erwarten ist und nach § 19 Abs. 2 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordung eine neue Betriebserlaubnis für das Fahrzeug beantragt werden muss.
..."

Mischbereifung bezieht sich hier auf Diagonal bzw. Radialreifen.

Gruß
Bernd

[Klaus69]

Aus den bisherigen Postings ist der Unterschied noch nicht klar geworden (zumindest mir nicht)

Es geht dabei um die lage der einzelnen "Fäden" des Unterbaus. Diese sind Radial oder eben Diagonal aufgebzacht worden. Die Radialreifen sind vom Aufbau her steifer und somit ergeben sich weniger Walkbewegungen. Das heißt;- der Reifen wird nicht mehr so warm. Dementsprechend sinkt der Verschleiß.

Oder man nutzt die Gelegenheit um trotz weicherer Gummimischungen Reifen mit den gleichen Laufleistungen zu bauen...

[Tilman]

Diagonalreifen:

Dieser Reifen heißt so, weil die einzelnen Kordfäden des Unterbaus schräg (diagonal) zur Lauffläche des Reifens und gekreuzt zueinander von Wulst zu Wulst verlaufen. Die Anzahl der Gewebelagen hängt von Größe und Tragfähigkeit des Reifens ab.


Radialreifen:

Hier besteht der Aufbau im Wesentlichen aus 2 Baugruppen:
Im unteren Teil laufen die Kordfäden der Karkasslagen auf kürzestem Wege, also quer (radial) von Wulst zu Wulst. Ein Stahlgürtel (dient der Stabilisierung) umschließt die relativ dünne, elastische Karkasse. Der Gürtel im oberen Teil besteht aus mehreren Lagen gummierten Stahldrahtgewebes (daher auch der Name "Stahlgürtelreifen"). Die Fäden in diesen einzelnen Schichten des Gürtels verlaufen in einem spitzen Winkel zueinander. Das verleiht dem Reifen Hochgeschwindigkeitstauglichkeit, Haltbarkeit sowie die gewünschte Festigkeit.

Heute sind fast alle PKW mit Radialreifen ausgerüstet, da diese Sprit sparen, höhere Geschwindigkeiten (verbesserte Bodenhaftung) erlauben und auch den Fahrkomfort steigern.
Diagonalreifen werden für Fahrzeuge eingesetzt, deren Höchstgeschwindigkeit gering ist und die hohe Lasten tragen müssen.
Zum Beispiel Radlader o.ä. .
Allerdings hat selbst im LKW- Bereich der Radialreifen längst Einzug gehalten. Hier haben wir mittlerweile gängige Grössen, wie z. B 295/80 R 22,5.

Hoffe, das nun verständlich genug erklärt ist...

Gruß Tilman